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wie alles angefangen hat (1982)

The Northwest Film Archives

Zum 25-jährigen Jubiläum ein Blick zurück.
Schon immer war ich von alten Filmen fasziniert. Was ich – vor allem am Fernsehen – sah, gefiel mir und liess mich nicht mehr los. Ich schrieb den grossen Stars aus Hollywood und sammelte deren Autogramme. Ich träumte vom eigenen Kino und wollte Schauspieler werden. Meine grossen Idole waren James Stewart und Doris Day.Mein Vater hat schon seit den 60er-Jahren auf Super8 gefilmt und dabei die ersten Schritte von mir und meiner Schwester genauso fesgehalten wie Familienfeste, Ausflüge oder die erste Mondlandung, die er direkt vom Fernsehschirm auf Film gebannt hat. Immer wieder (aber viel zu selten) haben wir zuhause Filme geschaut. Dazu wurde eine Leinwand und ein Projektor aufgestellt. Dies waren ganz besondere Momente. Kino zuhause, das gefiel mir.Irgendwann 1981 oder 1982 habe ich in den Fotofachgeschäften entdeckt, dass es auf Super8 auch Trick- und Spielfilme gab. Das wollte ich auch. Und so wurden die ersten 17 Franken für einen dreiminütigen, stummen Trickfilm in Schwarz/Weiss ausgegeben: „Donald, Mickey, Goofy und die Gespenster“. Mit der Zeit kamen Filme mit Laurel & Hardy, Charlie Chaplin und Buster Keaton dazu. Statt Familienfilme schaute ich zuhause im Wohnzimmer nun Klassiker aus der Filmgeschichte.1982 habe ich in der Stadt Zürich ein ganz besonderes Geschäft entdeckt, „Suwisag“ hiess es. Im Schaufenster türmten sich die Super8-Fime, die noch mehr versprachen als alles bisher Gesehene: Farbe und Ton.“Das Imperium schlägt zurück“ war der erste Film, den ich bei „Suwisag“ für etwas mehr als 20 Franken erwarb. In den nächsten Jahren war ich hier Stammgast und -kunde. Ebenfalls 1982 sparte ich alles Taschengeld zusammen für den ersten längeren Film: „Ivanhoe“ . Ich liebte Ritterfilme – das ist heute noch so. Für 178 Franken holte ich mir Robert Taylor, Elizabeth Taylor und John Fontaine in einem 20-minütigen Ausschnitt dieses Films nach Hause. Und wir brauchten einen neuen Projektor, einen mit Ton.

Es wurden immer mehr und damit stieg auch die Abwechslung im heimischen Kino. Kino ist jedoch erst so richtig schön, wenn man zusammen mit Freunden Filme schauen kann. Und so organisierte ich erste Film-Nachmittage und -Abende oder nahm meinen Projektor zu Abschlussstunden vor den Ferien in die Schule mit – auch wenn meine Kolleginnen und Kollegen mit der Zeit „Ivanhoe“ definitiv nicht mehr sehen konnten. Ihre Rettung war das neuen Video-Format und damit gehörten meine Vorstellungen in der Klasse bereits wieder der Vergangenheit an.

Seit dieser Zeit finden regelmässig Filmvorführungen statt. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer sind im Laufe der Zeit dazugekommen und wiedert gegangen. Viele Freunde sind seit den Anfangszeiten mit dabei und teilen die Leidenschaft für Filme, die in den Originalversionen auf der Leinwand zu sehen sind.

Unzählige schöne Stunden zusammen mit vielen lieben Menschen haben diese 25 Jahre geprägt und überhaupt erst möglich gemacht. Dafür bin ich sehr dankbar:

Meiner Schwester Ariane, die mir für meine ersten Filme Geld geliehen hat und oft danach die Filme über sich ergehen lassen musste. gefallen hatte ihr eigentlich nur „Grease“… Und mit ihr Reto, Robin und Andrina.

Meiner Mutter Annemarie, die mir viele schöne Leinwanderlebnisse ermöglichte.

Meinem Vater Eric, der Super8 in mein Leben einfädelte und zu einem scheinbar unendlichen Film machte.

Meiner Grossmutter Anna Maurer, von der ich Super8-Filme zu Weihnachten bekommen habe, zum Beispiel einen zehnminütigen Ausschnitt aus „Top Hat“.

Felix Wicki.

Urs Hirschi.

Alain Trittenbass.

Und: Cordula Haas, Kathrin Dörfler, Brigitte Bangerter, Peter & Katrin & Colin & Alan Laasner, Esther Kühne, Annette Klöckner, Edith Rutschmann, Robert Wettstein, Tom Kees & Hansjörg Guglielmetti, Sidney Fuchs, Eva Koenig, Luzia Vorburger, Markus Bühlmann, Elisabeth Moser, Caspar & Jacqueline Türler, Ruth Gassmann, Lothar Eberle, Patrick Zadrazil, Christoph Niedermann, Michael Rüegg, Thomas Jeiziner, Marco Simmen, Tatjana Carpino, Stefan Jeger, Denise & Ueli Lehmann, Sandra Rigling, Marianna Reichen, Conny Steinmann, Enea Sparano, Andreas Baumgartner, Sandra Hilti, Walter Irminger, Menga Reusser, Claudia Poznik, Sascha Diel, Alexander Gantner, Markus Herold, Agathe Müller, Ania Chumachenco, Kathrin Vasold, Leiko Sasaki, Jakob Bosshard, Oliver Fueter, Claudia Springer, Andreas Heimer, Andreas Thedy, Johanna Braun, Christine Schindler, Claudia & Felix Angst, Béatrice Beeler, Dirk Schäfer, Matthias Vach, Damian, Andy, Urs & Andrea Kramer-Weber, Michele, Glenn, Adrian, Peter, Armin & Alain, und alle, die ich vergessen habe, zu erwähnen.

Und Merlin.

Dokumente aus der Vergangenheit:

Seite 1 der ersten Filmliste 1984

Seite 2 der ersten Filmliste 1984

Die Einladung zur ersten dokumentierten Filmvorführung 1984