
up, where they belong: on the silver screen!

„Hello, Ambrose Chappell?“
– Wenn Film-Träume wahr werden –
Für einen Filmsammler gibt es nichts Schöneres
als endlich den Titel, zu finden, nach dem er
schon seit Jahren gesucht hat. Mir geht es auf
jeden Fall so. Und das Besondere daran, es
finden sich immer wieder Filme, die ich eigentlich
schon lange wollte. Die Jagd hört also nie auf.
Im Dezember 2002 war es aber doch etwas anders
als ich auf Ebay zum ersten Mal eine Kopie
meines meistgesuchten Filmes überhaupt entdeckt
habe. Sechs lange Tage hat es schliesslich gedauert
und ein paar spanungsvolle Sekunden ganz zum
Schluss. Am Ende war ich jedoch der glückliche
Sieger: „The Man Who Knew Too Much“ at last.
Ein paar Wochen später ist es soweit. Das Paket
aus den USA ist da. Jetzt kommt der Moment der
Wahrheit. In welchem Zustand ist die Kopie? Hat
es viele Kratzer und Schnittstellen? Wie riecht der
Film, etwa nach essig? Ist es eine relativ neue
Kopie oder eine alte? Die Spannung steigt, als
die ersten Meter Film durch den Projektor laufen.
Wenn es jetzt nur nicht noch Kratzer gibt,
bei der teuren Kopie! Ich halte den Atem an, die
ersten Bilder stammen aus einem anderen Film.
Hat der Händler den falschen Film geschickt? Nein,
Erleichterung, es scheint noch ein Trailer vor dem
eigentlichen Film zu sein. Aber jetzt, das
Paramount Vista-Vision-Logo, Bernard Herrmanns
Ouverture ertönt, Doris Day und James Stewart
in Alfred Hitchcock’s „The Man Who Knew Too
Much“.
Finnische Untertitel geben der Kopie einen durchaus
exotischen Touch, deutsch oder französisch wäre
besser gewesen, aber das ist OK, das habe ich
gewusst. Die Kopie scheint sehr alt zu sein, ich
schätze, dass sie aus den 50er oder frühen 60er
Jahren stammt. Genau kann das aber bei den
Technicolor-Filmen nicht herausgefunden werden,
da diese im Gegensatz zu Kodak-Kopien nicht
mit Jahres-Kodierungen versehen sind. Der Film
selbst scheint ausgetrocknet, fast schon spröde
zu sein. Offenbar wurde er einmal mit einem Film-
reiniger behandelt, wie teilweise Spuren zeigen.
Insgesamt ist es ein schöner Moment. Der Film
der Filme ist da und ist in einer akzeptablen
Qualität. Das viele Geld hat sich also gelohnt. Als
nächstes heisst es, den Film zu reinigen, die
Schnittstellen zu kontrollieren und eventuell
mit einem Filmbehandlungsmittel zu konservieren.
Eine Arbeit, die gerade bei diesem Film mit
viel Sorgfalt und Geduld zu erfolgen hat.
Und dann soll „The Man Who Knew Too Much“ gezeigt
werden, vielleicht zum 20-jährigen Sammel-Jubiläum
anfangs 2003?. We will see oder „Que sera, sera“.
Erste Screenshots des Filmes.
Die alles entscheidende Ebay-Auktion.